Kolumbarium Scherneck

Projekt:

Im Rahmen der Bürgerversammlung im Nov.2019  habe ich diese Idee zum Thema Urnenbestattung auf unserem Schernecker Friedhof bereits vorgetragen. Bürgermeister Rosenbauer stellte dazu ein Gespräch in Aussicht.
Seit vielen Jahren hat unsere Kirche die kirchliche Bestattung anstelle der ehemaligen Aussegnungshalle übernommen. Das Gebäude befindet sich seither (-bis auf das WC-Angebot-) im „Dornröschenschlaf“.

Sein Zustand wurde dabei nicht besser, insbesondere ihr Außenputz wartet dringend auf eine Sanierung. Der bauliche Gesamtzustand erscheint  jedoch passabel, der äußere optische Eindruck belastet jedoch den in Aufwertung befindlichen Friedhofsgesamteindruck erheblich! Als „Herz“ und „zentraler Ort“ des Friedhofs geplant, fehlt somit heute jegliche Ausstrahlung von der ehemaligen Aussegnungshalle auf die Besucher, auch durch den äußerlichen Verfall.

Seit über 20 Jahren fristet die Schernecker Aussegnungshalle nun ihr Dasein ohne angemessene Nutzung (Garage) und die Bausubstanz leidet, da die Bestattungsgottesdienste seit dem in die ev. Kirche verlegt wurden.

Inzwischen...

findet eine umfangreiche Sanierung des Friedhofs statt. Somit drängt es sich förmlich auf, auch den baulichen Mittelpunkt der Anlage durch eine adäquate Umnutzung in die Gesamt-Friedhofs- Gestaltung einzubeziehen und aufzuwerten. Die vorliegende Idee gründet auf Besichtigungen zunehmend umgenutzter kirchlicher Objekte in Deutschland. Der vorliegende Entwurf basiert vor allem auf Geschichtsnachweisen zur örtlichen Situation, also der baulichen Entwicklung Schernecks.

Als „Herz“ und „zentraler Ort“ des Friedhofs geplant, fehlt heute jegliche „Ausstrahlung“ von der ehemaligen Aussegnungshalle auf die Besucher, Während der baulich-statische Zustand des Gebäudes von ca. 100m2 samt Dach intakt erscheint, wartet besonders der Aussenputz dringend auf seine Sanierung. Damit würde auch das Gesamterscheinungsbild der restaurierten Friedhofsanlage erheblich aufgewertet und zur verstärkten Nutzung einladen!

Der Zeitpunkt wäre ideal. Er drängt sich aber heute für das Ensemble Friedhof + neue UrnenHalle -KOLUMBARIUM- geradezu auf!

  • als „krönender Abschluss“ für das laufende Gesamtprojekt Friedhof Scherneck,

  • Die Möglichkeit, dem Trend unserer Zeit entsprechend, die Urnenbestattung auch in einem nutzungsverwandten, aufgelassenen

    Bauwerk auf attraktive Art samt Verweilfunktion anzubieten;

  • Eine kleine aber äußerst interessante Architekturaufgabe mit neuen Nutzungsmöglichkeiteten zu verwirklichen,

  • Reaktivierung / Belebung des Ortes – Dorf und Friedhof- und damit einen wichtigen historischen „Identifikationspunkt“ für die Bürger zu schaffen.

posuere cubilia Curae.

Seit einigen Jahren zeigt sich in deutschen Städten und Gemeinden ein Wandel von der Erd- zur Urnenbestattung mit erheblich geringeren Flächenanspruch auf dem Friedhof, wie wir auch in Scherneck inzwischen sehen. Zusammen mit immer mehr Auflassungen von kirchlichen Gebäuden vollzieht sich auch ein Umdenken bei der Nutzung solcher Objekte.

Als Lösung dieser doppelten Problematik bietet sich etwa seit diesem Jahrhundert in deutschen Städten /Friedhöfen an, aufgelassene öffentliche bzw. kirchliche Objekte unterschiedlichster Provenienz (Grösse, Alter, Zustand, Bedeutung) als alternativen Ruheplatz für Urnengräber anzubieten. Die Nachfrage bestätigt seit ca. 2000 auch in Deutschland die „Wiedergeburt“ der im 19.Jh. in Gotha gegründeten Bestattungsform :

„KOLUMBARIEN“

Was liegt bei dieser Entwicklung näher, als dem Anspruch der Bevölkerung gerade in unserem Falle ein solches Angebot zu machen, und gleichzeitig öffentlichen, ungenutzten Gebäudebestand neu zu verwerten?
Die Aussegnungshalle wurde seinerzeit mit Bedacht ins Zentrum unseres Friedhofs platziert: sie gliedert damit dien Friedhof ideal. Für mich als ehemaliger Stadtkonservator stellt der Blick in die Geschichte gerade dieser wichtigen Funktion im Dorf eine besondere Aufgabe dar. Hierbei erwies sich der „Bayernatlas“ „Geoportal Bayern,“ mit seinen jährlichen Kartendarstellungen als ideales Instrument der Entwicklungsgeschichte der Schernecker Friedhofs- inc. Baugeschichte! Als „Geburtsjahr“ der Anlage ist das Jahr 1856 erkennbar, Wichtig dabei der
„Kreuzgrundriß“ (Wege) in der Urkarte bis 1890. Ab 1956 ist unsere Aussegnungshalle erfasst.
Während sich die Friedhofsfläche zunehmend von Alt-Reiengräbern zur Grünfläche befreit, bzw. zur Urnengrabanlage wandelt, ist mit der Baumallee zwischen Aussegnungshalle und neuem Urnengrabfeld- ein wichtiges historisches Element dieses Friedhofs erhalten geblieben, und damit ein tragendes Gestaltungselement für die künftige Gesamt-Park- anlage mit Kolumbarium“.

Inzwischen bieten sich der/dem interessierten Bürger/in in Deutschland vielfältige Beispiele solcher kirchlicher Umnutzungs-Projekte zu besichtigen an (s. Fotos), mit jeweils sehr ideenreichen Nutzungs- und Gestaltungskonzepten. Es ist dabei die Kunst des Architekten, auch aus diesem Fundus die jeweils ideale, auch künstlerische Formensprache für das eigene Vorhaben zu finden! Für den/die Innenräume bieten sich in

der Regel „Urnenwände“ aus verschiedensten Baustoffen mit Urnenfächern für je 2-4 Urnen an, auch kombiniert mit Urnen-Stelen oder -nischen. Dabei ist besonderes Augenmerk auch auf passenden Stellplatz für Grabschmuck wie Blumen, Kerzen etc zu legen, auch Brandschutz oder Diebstahl sind hierbei zu bedenken, wie Beispiele positiv und negativ beweisen.

Zur Realisierung der Planung wurde von mir das hier vorliegende Objekt aufgemessen, fotografiert und in den Gesamtzusammenhang des Friedhofs eingeplant.
Die neuen Nutzungsanforderungen des Kolumbariums sollten dabei organisch in die vorhandene, recht intakte Baustruktur, eingebunden werden, dabei aber durch Elemente für die neue Nutzung eine attraktive stimmige Gesamtlösung ergeben!

So sollte der Hauptraum nicht nur der „Totenstille“ vorbehalten sein, sondern auch Rückzugsmöglichkeit der Besucher bei z.B. Schlechtwetter zum Gespräch, Lesen o.a. dienen.

Dieser Gedanke setzt sich im Entwurf auch durch eine neue, umlaufende PERGOLA am Gebäude fort, welche sich in den umliegenden Friedhof quasi einbindet und damit auch seine Mittelpunkt- Funktion wieder aufnehmen kann.

Gründe für den Nutzungswandel zum Kolumbarium

  • Nahezu komplette und daher kostensparende Erhaltung und

    Neuverwendung der ehem. Aussegnungshalle –

  • UN-, FEHLGENUTZTE Substanz angemessen den heutigen Ansprüchen anpassen und damit als aktuelles Angebot für die

    Bürger mit neuen Aufenthaltsmöglichkeiten anzubieten. –

  • Aktuelles Alternativ-Angebot bzw neue Wahlmöglichkeit für

    Bürger zur Urnen-/Bestattung im Zuge wachsender Nachfrage. –

  • Neu gestalteter, attraktiver Kommunikations-Punkt des Friedhofs als zentraler Ort der gesamten „Friedhofs-Parkanlage“,

  • dabei insbesondere

  • Aufwertung der historischen Wegebeziehung zwischen der bereits realisierten neuen Urnengrabstätte und dem Kolumbarium.

wichtige Verbindung Urnenhalle –

Empfehlung Prozedere: Kirchenvorstand, Gemeinde/-rat
– Besichtigung realisierter Projekte – Bürgerbeteiligung
– Fachplaner, Künstler R.Reiter?